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Ammonium

Ammonium

Das Ammonium (NH₄⁺) ist eine wichtige chemische Verbindung im Teichökosystem und ein wesentlicher Bestandteil des Stickstoffkreislaufs. Es spielt eine zentrale Rolle bei der Nährstoffversorgung von Wasserpflanzen und Mikroorganismen. Allerdings kann es in hohen Konzentrationen schädlich für Fische und andere aquatische Lebewesen sein. Ammonium ist die ionisierte Form von Ammoniak (NH₃) und entsteht durch die Hydrolyse von Ammoniak in Wasser. Es ist eine farblose, geruchlose Verbindung, die in aquatischen Umgebungen oft in höheren Konzentrationen vorkommt als Ammoniak, da es in wässrigen Lösungen stabiler ist. Die Umwandlung von Ammoniak zu Ammonium hängt stark vom pH-Wert und der Temperatur des Wassers ab. In saurem Wasser (pH < 7) und bei niedrigeren Temperaturen liegt Ammonium überwiegend in seiner ionisierten Form (NH₄⁺) vor.
 
 

Quellen von Ammonium im Teich

Fischausscheidungen: Fische scheiden über ihre Kiemen und ihren Kot Ammoniak aus, das sich dann zu Ammonium umwandelt.
 
Abbau organischer Stoffe: Die Zersetzung von abgestorbenen Pflanzen, Algen, Futterresten und anderen organischen Materialien durch Mikroorganismen setzt Ammoniak frei, das sich zu Ammonium umwandelt.
 
Düngemittel: Übermäßige Düngung in der Umgebung des Teichs kann Ammoniumionen in das Wasser einbringen.
 
Regenwasser und Abfluss: Regenwasser und Oberflächenabfluss aus der Umgebung können Ammonium in den Teich spülen.
 
 

Der Stickstoffkreislauf im Teich

Ammonium ist ein zentraler Bestandteil des Stickstoffkreislaufs im Teich. Der Stickstoffkreislauf umfasst die folgenden Hauptprozesse:
 
Ammonifikation: Organische Stickstoffverbindungen werden durch Mikroorganismen in Ammoniak umgewandelt, das dann zu Ammonium wird.
 
Nitrifikation: Nitrifizierende Bakterien wandeln Ammonium in Nitrite (NO₂⁻) und anschließend in Nitrate (NO₃⁻) um. Dieser Prozess erfolgt in zwei Schritten:
 
Schritt 1: Nitrosomonas-Bakterien oxidieren Ammonium zu Nitriten.
 
Schritt 2: Nitrobacter-Bakterien oxidieren Nitrite zu Nitraten.
 
Denitrifikation: Unter anaeroben Bedingungen wandeln denitrifizierende Bakterien Nitrate in gasförmigen Stickstoff (N₂) um, der in die Atmosphäre entweicht.
 
 

Die Bedeutung von Ammonium für das Teichökosystem

Nährstoffquelle: Ammonium dient als wichtige Nährstoffquelle für Wasserpflanzen und Algen. Es wird von den Pflanzen über ihre Wurzeln aufgenommen und in Proteine und andere organische Verbindungen umgewandelt.
 
Mikroorganismen: Mikroorganismen nutzen Ammonium als Energiequelle und tragen zur Umwandlung von organischen Stoffen im Teich bei.
 
Bodenfruchtbarkeit: In sedimentreichen Teichen trägt Ammonium zur Fruchtbarkeit des Bodens bei und fördert das Wachstum von Pflanzen und Mikroben.
 
 

Die Auswirkungen von Ammonium auf Fische und andere aquatische Lebewesen

Hohe Konzentrationen von Ammonium können für Fische und andere aquatische Lebewesen toxisch sein. Zu den möglichen Auswirkungen gehören:
 
Kiemenschäden: Ammonium kann die Kiemen der Fische schädigen und ihre Fähigkeit, Sauerstoff aus dem Wasser aufzunehmen, beeinträchtigen.
 
Stress: Fische, die hohen Ammoniumkonzentrationen ausgesetzt sind, zeigen Anzeichen von Stress, wie z.B. erhöhte Atemfrequenz und reduziertes Wachstum.
 
Vergiftung: In extremen Fällen kann eine Ammoniumvergiftung zum Tod der Fische führen.
 
Reduzierte Immunfunktion: Hohe Ammoniumwerte können das Immunsystem der Fische schwächen und sie anfälliger für Krankheiten machen.
 
 

Messung und Überwachung von Ammonium

Um die Ammoniumkonzentration im Teich zu überwachen, können spezielle Testkits verwendet werden. Diese Kits sind leicht verfügbar und ermöglichen eine schnelle und genaue Messung der Ammoniumwerte. Die Ergebnisse werden in Milligramm pro Liter (mg/L) angezeigt. Idealerweise sollten die Ammoniumwerte im Teich unter 0,05 mg/L liegen.
 

Maßnahmen zur Kontrolle und Reduzierung von Ammonium

Regelmäßige Wasserwechsel: Ein regelmäßiger Wasserwechsel hilft, die Konzentration von Ammonium und anderen Schadstoffen zu reduzieren.
 
Angemessene Fütterung: Vermeiden Sie Überfütterung und entfernen Sie Futterreste, um die Ansammlung von organischem Material zu minimieren.
 
Biologische Filterung: Ein effektives biologisches Filtersystem kann dabei helfen, Ammonium durch Nitrifikation in Nitrite und Nitrate umzuwandeln.
 
Wasserpflanzen: Wasserpflanzen nehmen Ammonium als Nährstoff auf und tragen so zur Reduzierung der Ammoniumkonzentration bei.
 
Belüftung: Eine gute Belüftung des Teichwassers verbessert den Sauerstoffgehalt und fördert die Aktivität der nitrifizierenden Bakterien.
 
Schlammabsaugung: Entfernen Sie regelmäßig Schlamm und organische Ablagerungen vom Teichboden, um die Zersetzung und damit die Ammoniumproduktion zu reduzieren.
 
 

Die Rolle von pH-Wert und Temperatur

Der pH-Wert und die Temperatur des Wassers beeinflussen das Gleichgewicht zwischen Ammoniak und Ammonium. Bei einem höheren pH-Wert und höheren Temperaturen liegt mehr Ammoniak in seiner giftigen Form vor. Daher ist es wichtig, den pH-Wert im Teich regelmäßig zu überwachen und gegebenenfalls anzupassen. Ein optimaler pH-Wert für Teiche liegt zwischen 6,5 und 7,5.
 
 

Notfallmaßnahmen bei hohen Ammoniumkonzentrationen

Wenn die Ammoniumkonzentration im Teich gefährliche Werte erreicht, sollten sofortige Maßnahmen ergriffen werden, um die Situation zu entschärfen:
 
Wasserwechsel: Ein großer Wasserwechsel kann die Ammoniumkonzentration schnell senken.
 
Ammoniumbindemittel: Es gibt spezielle chemische Bindemittel, die Ammonium neutralisieren können.
 
Belüftung: Erhöhen Sie die Belüftung, um den Sauerstoffgehalt zu erhöhen und die Aktivität der nitrifizierenden Bakterien zu fördern.
 
Filterreinigung: Überprüfen und reinigen Sie das Filtersystem, um sicherzustellen, dass es effizient arbeitet.
 
 

Langfristige Strategien zur Ammoniumkontrolle

Stabile Biofilter: Ein gut etablierter biologischer Filter ist unerlässlich für die langfristige Kontrolle von Ammonium.
 
Regelmäßige Wartung: Planen Sie regelmäßige Wartungsarbeiten, einschließlich Wasserwechsel, Filterreinigung und Kontrolle der Wasserparameter.
 
Pflanzenbewuchs: Fördern Sie das Wachstum von Wasserpflanzen, um die Nährstoffaufnahme zu verbessern und die Wasserqualität zu stabilisieren.
 
Population Management: Halten Sie die Fischpopulation im Gleichgewicht, um eine Überlastung und damit verbundene hohe Ammoniumkonzentrationen zu vermeiden.
 
 
Ammonium ist ein unvermeidbarer Bestandteil des Stickstoffkreislaufs in Teichen, aber seine Kontrolle ist entscheidend für die Gesundheit und das Wohlbefinden der aquatischen Organismen. Durch regelmäßige Überwachung und geeignete Pflegemaßnahmen können die Ammoniumkonzentrationen auf einem sicheren Niveau gehalten und die Wasserqualität verbessert werden. Ein gut gepflegter Teich mit einer stabilen biologischen Filterung, einer angepassten Fischpopulation und gesunden Wasserpflanzen kann langfristig stabil und gesund bleiben.